Hannah Neumann, im blauen Blazer, betrachtet eine grüne Maschine zur Aktenvernichtung, die während der DDR-Zeit von der Stasi eingesetzt wurde.

Demokratie stärken

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DDR-Geschichte: Unterwegs in Mecklenburg-Vorpommern

3,3 Regalkilometer Unterlagen, 1,2 Millionen Karteikarten: Diese gewaltigen Massen an Material beherbergt die Außenstelle Waldeck-Dommerstorf des Stasi-Unterlagen-Archivs Rostock. Letzte Woche habe ich die Außenstelle besucht, zusammen mit Ole Krüger, dem Landesvorsitzenden der Grünen. Ich war wieder einmal beeindruckt vom Mut der vielen Bürger*innen, die im Rahmen der Friedlichen Revolution sichergestellt haben, dass diese Zeugnisse des DDR-Überwachungsstaats nicht einfach vernichtet wurden – oben im Bild sieht man eine Maschine, die damals zum Einsatz kam.

Heute können auf persönlichen Antrag hin die Akten eingesehen werden. Der Leiter der Außenstelle, Dr. Volker Höffer, hat uns das Haus und die Dauerausstellung gezeigt, und erklärt, in welchem Ausmaß Menschen in Mecklenburg-Vorpommern von der Stasi ausgespitzelt wurden und welche Folgen das für sie hatte.

Mitmachausstellung zum 70. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR

In Rostock habe ich auch die Dokumentations- und Gedenkstätte (DuG) besucht, ein Erinnerungs- und Lernort zu politischer Verfolgung, Opposition und Widerstand in der DDR. Die Stätte befindet sich in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt.

Dr. Steffi Brüning und der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung in Mecklenburg-Vorpommern, Jochen Schmidt, führten uns durch die Gebäude. Heute finden in der DuG viele Veranstaltungen u.a. in Kooperation mit Kunst und Kultur statt, damit der Ort und seine Historie nicht in Vergessenheit geraten. Eine Mitmachausstellung ist zum 70. Gedenken an den Volksaufstand am 17. Juni 1953 geplant.

Wie ihr vielleicht wisst, beschäftige ich mich schon seit Längerem mit der Aufarbeitung der SED-Vergangenheit und setzte mich auch in Berlin aktiv für eine Weiterentwicklung der ehemaligen Stasi-Zentrale in Lichtenberg zum Campus für Demokratie ein. Bildungsarbeit ist und bleibt wichtig – insbesondere für diejenigen, die 1989 noch nicht geboren oder noch Kinder waren.

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