Campus or democracy

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Open-Air Kino auf dem Campus für Demokratie in Berlin-Lichtenberg – Der Film „Bettina“

Vier Wochen langt zeigt das „Campus-Kino“ jeden Sommer Filme auf dem Campus für Demokratie auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg. Die Themen u.a.: Die Geschichte des „Ministeriums für Staatssicherheit“, dessen Überwachungsmaßnahmen und die Widerstandsbewegung in der ehemaligen DDR. Organisiert wird das Ganze durch das Stasi-Unterlagen-Archiv, den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie die Robert-Havemann-Gesellschaft. Am 9. August habe ich die Auftaktveranstaltung moderiert; zur Eröffnung lief an diesem Abend der Film „Bettina“.

Der Dokumentarfilm unter der Regie von Lutz Pehnert handelt von Bettina Wegner: 1947 in West-Berlin geboren, wuchs sie in Ost-Berlin auf. Als Kind wurde sie stark geprägt durch ein kommunistisches Elternhaus und entwickelte sich im Lauf der Jahre zur humanistischen Liedermacherin. Im jungen Erwachsenenalter fällt sie mit oppositioneller Kunst auf, wird daraufhin von der Stasi bespitzelt und schließlich wegen „staatsfeindlicher Hetze“ ausgebürgert. In den Film flossen unter anderem Rechercheergebnisse aus dem Archiv der DDR-Opposition ein, welches sich auf dem ehemaligen Stasi-Gelände befindet.

Vor Beginn der Filmvorführung sprachen zunächst Prof. Dr. Daniela Münkel vom Forschungsbereich des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv, Tom Sello als Berliner Aufarbeitungsbeauftragter und der Geschäftsführer der Robert-Havemann-Gesellschaft, Dr. Olaf Weißbach. Alle drei stellten ihre jeweilige Arbeit vor und unterstrichen die Wichtigkeit von Veranstaltungen wie dem Campus-Kino. Nach der Präsentation des Films moderierte ich den Austausch zwischen den Besucher*innen und Bettina Wegner selbst sowie Regisseur Lutz Pehnert. Eindrucksvoll erzählte Bettina Wegner davon, wie sie von der Bespitzelung durch die Stasi erfuhr, sowie von der Zeit danach. Lutz Pehnert gab spannende Einblicke in die Idee und Umsetzung des Dokumentarfilms.

Der Abend war emotional, lehrreich und ein gelungener Auftakt für die kommenden Kino-Wochen. Als Vorstandsvorsitzende des Fördervereins „Campus für Demokratie“ hat mich die Veranstaltung darin bestärkt, das Projekt voranzutreiben. Gemeinsam schaffen wir auf dem ehemaligen Stasi-Areal einen Ort der Begegnung, Erinnerung und Demokratieförderung, der sich stetig weiterentwickelt. Zuletzt wurde beispielsweise ein neues Informations- und Leitwegesystem auf dem Campus eingeweiht. Der Campus für Demokratie ist definitiv einen – und auch mehrere – Besuche wert!

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