Am Dienstag, den 13. August, jährte sich der Mauerbau zum 58. Mal. Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen lud mich zur Diskussion ein. Ich saß neben Sigrid Grünewald (und vielen anderen tollen Menschen) auf dem Podium. Sie wollte als Westberlinerin ihrem Verlobten die Flucht aus der DDR ermöglichen. Beide flogen auf und Sigrid Grünewald saß fast ein Jahr in der DDR im Gefängnis. Mindestens 140 Menschen wurden an der Mauer getötet, 180 starben auf dem Weg über die Ostsee.
Heute gibt es keine innerdeutsche Grenze mehr. Unsere Grenze verläuft rund um die EU. Auch dort werden Menschen heute misshandelt, auch dort sterben wieder Menschen. Regime lassen sich nicht vergleichen, Schicksale auch nicht. Aber die Toten an unserer Außengrenze sind auch unsere Toten.