Unter dem Motto „Oder an die Freude“ habe ich seit Monaten meine Sommerreise mit einem Elektroboot entlang der Oder geplant. Vom 20. bis 27. August wollte ich auf Stationen von Oderberg bis Swinemünde mit verschiedensten deutschen und polnischen Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft über die deutsch-polnische Zusammenarbeit, die Vereinbarkeit von wirtschaftlicher Entwicklung und ökologischer Nachhaltigkeit in der Metropolregion Stettin sowie über Infrastrukturprojekte wie den Oderausbau oder Containerhafenbau in Swinemünde sprechen. Ziel war es, zu verdeutlichen, wie zentral eine gute Kooperation über die Grenzen hinweg ist, um Umwelt-, Wirtschafts- und Tourismusinteressen entlang des gesamten Flusses in Einklang zu bringen.
Das massive Fischsterben der letzten Tage auf der Oder schockiert mich zutiefst und wir haben die Tour umgeplant. Der Fluss ist die Lebensader einer ganzen Region und zugleich ein verletzliches Ökosystem. Die Umwelt-Katastrophe zeigt noch einmal deutlich, dass der deutsch-polnische Austausch zu diesem Thema wichtiger ist denn je, und führt hoffentlich zu einem Erwachen bei all jenen Personen, die diesen Dialog bisher für überflüssig hielten. Gerade nach den schrecklichen Ereignissen der letzten Wochen ist es wichtig, über nationale Grenzen und mit unterschiedlichsten Akteuren in den Austausch zu kommen, um Netzwerke zu stärken und gemeinsam zu überlegen, wie es weiter gehen kann und soll. Aus diesen Gründen habe ich beschlossen an der Tour festzuhalten – in der Hoffnung, dass die Oder bald wieder zu einem Ort der Freude wird.
Hier findet ihr weitere Infos zum Programm, ständig aktualisiert im Einklang mit neusten Erkenntnissen zu Fischsterben und weiteren Auswirkungen.