Das iranische Regime hat in diesem Jahr bereits über 700.000 afghanische Geflüchtete abgeschoben – 600.000 davon allein seit Juni. Viele von ihnen wurden im Iran geboren, einige haben Afghanistan nie zuvor betreten. Jetzt werden sie barfuß, hungrig und schutzlos in das Taliban-Gebiet zurückgeschickt – ohne Verfahren, ohne Asylprüfung, ohne jede rechtliche Grundlage.
Das ist keine Migration. Das ist eine kollektive Ausweisung – und damit ein klarer Bruch internationalen Rechts. Der Iran hat die relevanten UN-Verträge unterzeichnet, hält sich aber nicht daran. Menschen mit gültigen Visa, akademischen Abschlüssen und Kindern werden nachts aus ihren Wohnungen gezerrt, an der Grenze ausgesetzt, ihre Dokumente zerrissen.
Und Europa? Die EU-Kommission erklärte noch vor Kurzem, Afghan*innen sollten regional Schutz suchen – im Iran. Doch dieser „regionale Schutz“ ist eine Illusion.
Vor allem afghanische Frauen trifft es besonders hart: Sie kehren in ein System zurück, das sie unsichtbar macht. Ohne männlichen Vormund erhalten sie weder Unterkunft noch Hilfe. Ohne Papiere, ohne Essen, ohne Rechte. Das ist kein Chaos, das ist eine gewollte politische Entscheidung.
Wir brauchen jetzt:
- Humanitäre Visa
- Sofortige Unterstützung für UNHCR und IOM
- Sichere Wege raus aus dem Iran – nicht in die Hände der Taliban
Wir dürfen nicht länger wegsehen. Dieses Versagen ist politisch – und moralisch.
Khaarma, TOLO News, AMU TV, Afghanistan International, ATN News und Hasht e Subh haben bereits davon berichtet.