Als die philippinische Journalistin Maria Ressa am 15. Juni vor die Presse tritt, wurde sie soeben von einem Gericht für „Verleumdung im Netz“ verurteilt. Die ehemalige CNN-Korrespondentin für Südostasien und Chefredakteurin des Online-Portals „Rappler“ soll laut Urteil für 6 Monate hinter Gitter. Den vorausgehenden sechs Jahre dauernden Prozess kann man nur als kafkaesquen Angriff auf die Pressefreiheit werten.
Welche Folgen hat das Urteil? Und wie kann die philippinische Demokratie, einschließlich der Pressefreiheit, gestärkt werden? Am Freitag habe ich darüber auf Instagram mit Maria Ressa gesprochen.
Ein inspirierender Austausch mit Maria Ressa
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Mehr InformationenWir begreifen gerade, dass wir den Tod der philippinischen Demokratie durch tausend Schnitte erleben.
Journalistin Maria Ressa Tweet
Hintergrund
Die Philippinen sind für Journalist*innen unter der Duterte-Regierung zu einem der gefährlichsten Orte der Welt geworden. Seit dem Beginn von Dutertes „Krieg gegen Drogen“ in 2016 wurden – nach offiziellen Angaben – 6.500 Menschen alleine von der Polizei getötet. Menschenrechtsorganisationen und die UN gehen dagegen von ungefähr 20.000 bis 30.000 Toten aus. Journalist*innen und Redaktionen, die wie Rappler über diese Menschenrechtsverletzungen berichten, werden verfolgt, bedroht, und unter fadenscheinigen Gründen angeklagt.