Am vergangenen Donnerstag haben wir auf dem Campus für Demokratie in Berlin-Lichtenberg die Ausstellung „Hoffnung auf das Leben“ eröffnet. Gezeigt werden Werke der afghanischen Künstlerin Hafiza Qasimi, organisiert wurde die Veranstaltung vom Förderverein Campus für Demokratie, der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. und dem Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv.
Durch meine Wahlkreistätigkeit in Mecklenburg-Vorpommern kenne ich Hafiza und ihren Bruder Anosh schon länger und freue mich sehr, dass wir ihre Ausstellung jetzt nach Berlin holen konnten. Die ehemalige Stasi-Zentrale – heute ein Ort der Erinnerung und der Aufarbeitung der Repression und des Widerstandes unter der SED-Diktatur – eignet sich ideal für eine Ausstellung, die sich mit der Unterdrückung der Frauen in Afghanistan, und dem Widerstand und dem Streben nach Freiheit beschäftigt.
Hafizas Werke zeigen Frauen, die unter der Taliban-Herrschaft unsichtbar gemacht werden sollen. Dabei dokumentiert ihre Kunst auch ihre eigene Geschichte, denn die Taliban bedrohten sie und zerstörten ihre Galerie. Die Ausstellung zeigt Fotografien von Gemälden, die in dieser Zeit entstanden sind und die sie aus Angst vor Verfolgung verbrennen musste, sowie neue Werke, die sie im Exil in Deutschland gemalt hat.
Auf der Vernissage haben Hafiza und ich darüber gesprochen, wie sehr sich das Leben in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban verändert hat. Sie berichtete von den Gefahren, denen sie als Frau und als Künstlerin ausgesetzt war, und davon, wie ihr schließlich über den Iran die Flucht nach Deutschland gelang. Heute setzt sie ihren Kampf für die Rechte afghanischer Frauen von hier aus fort.
Dass die Veranstaltung so bewegend wurde, ist vor allem Hafiza, Anosh und den vielen afghanischen Gästen zu verdanken, die ihre eigenen Geschichten mit mir geteilt haben. So wurde inmitten der Gebäude der ehemaligen Stasi-Zentrale noch bis spät abends gemeinsam gegessen, gesungen und getanzt, begleitet von der zentralasiatischen Musik der Gruppe Tschiltan.
Für mich war es ein Abend, der vieles verbindet: Kunst mit Politik, persönliche Geschichten mit gesellschaftlichem Wandel, Widerstand mit Hoffnung. Und es wurde einmal mehr deutlich: Kunst kann ein Akt der Freiheit sein – gerade dort, wo sie bedroht ist.
Die Ausstellung könnt ihr noch bis zum 13. Juli 2025 täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr kostenlos besichtigen. Adresse ist der Campus für Demokratie, Hs. 22, Ruschestr. 103, U5 Magdalenenstraße.