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Die Ostsee sichern: Gemeinsam gegen Angriffe auf unsere kritische Infrastruktur

Unsere digitale und wirtschaftliche Lebensader ist in Gefahr: Die Ostsee – für viele ein beliebtes Urlaubsgebiet, für Europa jedoch weit mehr: Sie ist eine unserer wichtigsten Lebensadern. Unter der Wasseroberfläche verlaufen Datenkabel und Pipelines, die Millionen Menschen in Europa mit Internet, Energie und Informationen versorgen. Doch genau diese Infrastruktur ist zunehmend Ziel von Angriffen.

Im November 2024 wurden zwei Unterseekabel in der Ostsee zerstört – eines zwischen Finnland und Deutschland, das andere zwischen Litauen und Schweden. Diese Vorfälle sind keine Einzelfälle: Immer wieder kommt es zu Sabotageakten an Unterseekabeln, Pipelines oder anderen kritischen Infrastrukturen. Der Schaden ist immens, denn über 95 % des globalen Internetverkehrs laufen durch solche Kabel. Wird eines davon durchtrennt, kann dies die digitale und wirtschaftliche Stabilität ganzer Länder gefährden.

Was ist kritische Infrastruktur – und warum ist sie so wichtig?

Kritische Infrastruktur ist das Rückgrat unserer modernen Gesellschaft: Strom- und Wasserversorgung, Krankenhäuser, Notfalldienste, Transport- und Kommunikationsnetze – ohne sie läuft nichts. Besonders sensibel sind Unterseekabel, die die Welt verbinden. Wenn diese Infrastruktur angegriffen wird, trifft es uns alle: Stromausfälle, Chaos in der Kommunikation und wirtschaftliche Schäden sind nur einige der möglichen Folgen.

Wer steckt dahinter – und was ist das Ziel?

Angriffe wie diese sind keine Zufälle. Sie sind Teil sogenannter „Grauzonentaktiken“. Staaten wie China testen unsere Reaktionsfähigkeit, ohne direkt militärisch einzugreifen. Es geht darum, Europa zu destabilisieren und unsere Schwachstellen offenzulegen. Solche Strategien kennen wir bereits aus anderen Regionen, etwa dem Südchinesischen Meer. Jetzt sind wir in Europa selbst Ziel solcher Provokationen.

Was tun wir dagegen?

Europa hat reagiert – aber noch nicht entschieden genug. Ein wichtiger Schritt ist die Einrichtung der NATO Task Force Baltic in Rostock. Sie koordiniert die Verteidigung in der Ostseeregion und sorgt für ein gemeinsames Lagebild. Doch das allein reicht nicht.

Ich habe im Europäischen Parlament gefordert, dass wir unseren Schutz ausbauen und endlich kollektiv handeln. Denn unsere Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe. Es braucht klare Pläne, mehr Investitionen in den Schutz unserer Infrastruktur und eine geeinte europäische Reaktion auf diese Bedrohungen.

Meine Plenarrede:

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Warum die Ostsee so wichtig ist

Die Ostsee wird oft unterschätzt. Zu lange galt sie als „Randgebiet“ Europas, während andere Regionen mehr Aufmerksamkeit erhielten. Dabei ist sie eine strategische Lebensader, die ganz Europa verbindet – von Skandinavien bis Mitteleuropa. Ihre Sicherheit ist entscheidend für unseren Alltag, unsere Wirtschaft und unsere digitale Souveränität.

Unsere Verantwortung: Europas Infrastruktur verteidigen

Diese Angriffe zeigen, dass wir nicht nur über Bedrohungen reden können – wir müssen handeln. Europas Widerstandsfähigkeit beginnt beim Schutz seiner Infrastruktur. Es ist unsere Aufgabe, diese Schwachstellen zu schließen und uns gemeinsam gegen hybride Bedrohungen zu verteidigen.

Die Sicherheit der Ostsee ist nicht nur ein Thema für Politiker*innen – sie betrifft uns alle. Denn ohne funktionierende Datenkabel, Energieversorgung und Kommunikation steht unser gesamtes Leben still. Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass solche Sabotageakte keine Chance haben.

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