Dr. Hannah Neumann Mitglied des Europaparlaments
Die Europäische "Friedens"-Fazilität, Feministische Außenpolitik und 10 Jahre Krieg in Syrien

Mehr Diversität führt zu besseren Entscheidungen. Trotzdem sind Frauen nach wie vor im Bereich Frieden & Sicherheit zu wenig vertreten. Rechtzeitig zum Internationalen Weltfrauentag haben wir Grünen/EFA ein Paper veröffentlicht, das zeigt, wie wir auf EU-Ebene eine feministische Außenpolitik umsetzen können. In einem Interview mit dem Spiegel habe ich erklärt, welche Schritte nötig sind, um die internationale Diplomatie weiblicher zu machen. 

 

10 Jahre dauert der Krieg in Syrien nun schon an und die Menschen im Land leiden weiter. Dennoch stellen sich viele nach wie vor mutig gegen das Assad-Regime. In meiner Plenarrede habe ich klargestellt, dass es nicht reicht, von europäischer Seite aus lediglich Geld zu verteilen.

Ein weiteres Thema in diesem Monat: Bahrain. Im Jahr 2017 hat der Inselstaat sein De-facto-Moratorium für die Todesstrafe beendet. Seitdem sind 6 Menschen hingerichtet worden, Dutzende sitzen in einer Todeszelle. Als Vorsitzende der Delegation zur Arabischen Halbinsel habe ich daher einen Appell an die Verantwortlichen gerichtet. 


Im März haben die EU-Außenminister*innen die sogenannte Europäische Friedensfazilität verabschiedet. Nun kann die EU in Zukunft selbst tödliche Waffen exportieren, auch in Konfliktregionen. Konkret heißt das: Die EU bricht mit der Idee, eine reine Zivilmacht zu sein. Und das ist hochproblematisch. In verschiedenen Medien habe ich meine Kritikpunkte dargelegt: So können tödliche Waffen und Munition schnell in falsche Hände geraten und Waffenexporte so Öl ins Feuer militärischer Konflikte gießen. Wir brauchen daher mehr Transparenz bei EU-Waffenexporten sowie umfassende Kontrollrechte für das Europäische Parlament. 

 

Im Petitionsausschuss wurde diesen Monat das Hafenprojekt in Świnoujście behandelt. Polen plant dort einen riesigen Containerhafen, mitten im Schutzgebiet Natura 2000 und nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Ich unterstütze mit voller Kraft die Menschen auf polnischer und deutscher Seite, die sich gegen das Projekt stemmen und habe mich daher im Ausschuss für die Petition der Initiative „Lebensraum Vorpommern e.V.“ eingesetzt – mit Erfolg!

Nun geht es für mich in die Osterpause, um Kraft zu tanken für alles, was ansteht. Ich wünsche euch eine gute Lektüre und – trotz Corona – schöne Feiertage!

 

Eure 

 

 

Container-Terminal in Świnoujście: Petition im Ausschuss behandelt
In Świnoujście ist ein Container-Terminal in Planung: inmitten eines Natura-2000-Gebiets, das eigentlich strengen Umweltschutzauflagen unterliegt. Meine Forderungen im Petitionsausschuss:
Meine Stellungnahme zum neuen Friedensplan für den Jemen
Diese Woche hat Saudi-Arabien einen neuen Friedensplan für den Jemen vorgeschlagen. Mein Statement als Vorsitzende der Delegation für die Beziehungen zur Arabischen Halbinsel:
Aktualisierte Dual-Use-Verordnung: Schutz der Menschenrechte im Fokus
Das Europaparlament berät über die aktualisierte „Dual-Use-Verordnung“ für Güter mit zivilen und militärischen Einsatzmöglichkeiten. Erstmals sind auch Überwachungstechnologien durch die Verordnung abgedeckt.
Die "Europäische Friedensfazilität": Meine Kritikpunkte in den Medien
Diese Woche wurde sie verabschiedet: die „European Peace Facility“. Mit dem neuen Fonds kann die EU erstmals tödliche Waffen selbst in Drittländer zu exportieren – auch in Konfliktregionen.
Bahrain: Die Hinrichtungen müssen sofort gestoppt werden!
Bahrain hat sein De-facto-Moratorium 2017 beendet und seitdem 6 Menschen hingerichtet. Dutzende sitzen derzeit in einer Todeszelle. Meine Forderungen an die Verantwortlichen im Land:
Grüne/EFA-Position zur Feministischen Außenpolitik
Die EU braucht eine Feministische Außenpolitik – schließlich führt mehr Vielfalt zu besseren Entscheidungen! Aber wie kommen wir dahin? Wir Grünen/EFA haben unsere Position zu diesem Thema veröffentlicht.
10 Jahre Krieg in Syrien - Meine Plenarrede
Der Krieg in Syrien dauert nun schon 10 Jahre. Es reicht nicht, von europäischer Seite aus lediglich Geld zu verteilen. Was wir tun können:
Josep Borrells "boys' club"
EU-Chefdiplomat Josep Borrell macht Versprechen für mehr Gleichstellung beim EAD – und beruft gleichzeitig Männer auf Top-Posten.
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